Praxis gefühlsmäßiger Erlebniskompetenz

Unbelebtes mag lebend werden, die eigene Person oder fremde Individuen mögen Rollen angeeignet bekommen. Das Auftreten der Rollenperson wird persifliert. Der Tun-als-ob-Charakter ist dem Kind in diesem Zusammenhang fortwährend bewusst.

Das Rollenschauspiel erfüllt zahlreiche Bedürfnisse. Es ist für das Kind zunächst eine Brücke zur Realität und fördert,

verschiedenartige Erfahrungen zu verarbeiten, auf gewisse Weise die Welt zu besetzen. Ebenso wird das Rollenschauspiel oftmals genauso zur Minderung psychologischer Spannungen verwendet, insofern es Balance für unreizvolle Erlebnisse schafft, sowie Aggressionen verlaufen lässt, unbefriedigte Wünsche in spielerischer Prägung umsetzt und zufolge Iteration von angstbegleitenden Umgebungen als Auflösung wirkt. Diese Funktion des Rollenspiels wird in der Psychotherapie gezielt angewendet.

Das Rollendrama klingt mit dem Rückbau des Anthropomorphismus und Egozentrismus und der verstärkten Wirklichkeitsbetrachtung in den ersten Jahren in der Schule ab. Bevor es verschwindet, durchlebt es eine Periode der Sozialisierung, dadurch dass tradierte Rollen in der Gruppe gespielt werden (fünf - 7 Jahre). Sämtliche spontanen Kinderspiele beherbergen etliche Lernmöglichkeiten; vornehmlich elementar sind die Anschaffung einer Arbeitsmentalität (Ausdauer, Fokussierung, gezielte Beobachtung und Beschaffenheitsgefühl) wie noch die Praxis gefühlsmäßiger Erlebniskompetenz und zu einem späteren Zeitpunkt die Adaptation an das Zusammenleben in der Peergruppe.

Erheblich für das Prosperieren des Kindes in unserer Gesellschaftsstruktur ist die Leistungsmotivierung, und entwickelt sich im Laufe des fünften Lebensjahres. Eine Vorstufe ist das Regelspiel wie auch die Reaktion des Kindes auf Erfolg bzw. Fehlschläge in der Wettstreitsituation. Rückschläge sind in solchem Alter eine intensive Last und wird mehr noch bis ins Schulalter wie Reputationsschwund erfahren. Die Leistungsanregung ist gekoppelt mit Zielen, die das Kind sich selektiert (Aspirationsniveau) und überdies vom Vertrauen in eigenen Eignungen.