Entgegnung auf Preismaßnahmen der Wettbewerber

Im Zuge der Planung von Preisveränderungen bzw. Entgegnung auf Preismaßnahmen der Konkurrenten ist es für die Unternehmung unumgänglich, abgesehen von der längerfristigen Preisuntergrenze (Vollkostendeckung) namentlich ferner seine zeitnahe Preisuntergrenze zu kennen. Im Zusammenhang der Verfolgung konkreter Ziele kann es für eine kurze Zeit zweckdienlich sein, sich mit der Deckung der veränderbaren Kosten zufrieden zu geben.

Hat die Unternehmung mit Liquiditätskomplikationen zu kämpfen, so sollen aber benachbart den variablen Kosten noch weiters die ausgabeneffektiven Fixkosten gedeckt sein. Diese „liquiditäts-ausgerichtete" Preisuntergrenze liegt demgemäß somit höher als die konsistent kurzfristige Preisuntergrenze.

Die Preisdistinktion als eine Art der nachfrageausgerichteten Preisbildung stellt eine extrem interessante preispolitische Maßnahme dar.

Mit der Bestimmung verschiedener Preise für das gleiche Produkt verfolgt eine Unternehmung das Ziel, eine zusätzlich bessere Ausschöpfung des Marktpotentials zu erreichen. Allen Prägungen der Preisdifferenzierung (räumliche, personelle, zeitliche und nach Produktspielarten durchgeführte Preisdifferentiation) liegt die Idee zugrunde, eine Profitsteigerung anhand der Absorption der Verbraucherrente zu schaffen.

Bei der Einführung eines neuen Fabrikates im Markt mag eine Firma zwischen zwei absoluten Preisstrategien wählen. Eine Alternative dazu ist die Absorptionspreisstrategie, im Zuge deren man in der Einführungsphase erst einmal einen hohen Preis für das neue Produkt festsetzt und diesen dann im Ablauf des Lebenszyklus allmählich senkt. Inhaltlich handelt es sich dabei um eine zeitliche Preisdifferenzierung, denn man will je nach dem zeitlichen Absatzverlauf die jeweilige Abnehmerrente abschöpfen. Im Gegensatz zu dieser Strategie des „Entsahnens" zielt die Penetrationspreisstrategie darauf ab, mit einem vergleichsweise niedrigen Preis so schnell wie erreichbar ein hohes Salesvolumen zu erlangen.